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Gärten

Blick aus dem 8. Obergeschoss auf die Stadt

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Bei der Entwicklung der Gärten war es uns wichtig, den konventionellen, erdgebundenen Gärten so nah wie möglich zu kommen. Damit wollen wir eine echte Alternative bieten.
Die Ausrichtung ist deshalb so gewählt, dass alle drei Garteneinheiten zumindest die Hälfte des Tages über direktes Sonnenlicht verfügen. Die Belichtungsstudie hat gezeigt, dass durch das Stapeln der Gärten, diese nicht schlechter gestellt sind als Reihenhausgärten mit der gleichen Ausrichtung. Diese werden, je nach Höhe des Reihenhauses, ähnlich verschattet wie in unserer Studie. Allerdings werden die Reihenhausgärten zusätzlich noch durch die Nachbarbebauung verschattet. Diese fällt bei unserem Entwurf minimal aus.

Daher sind die östlichen und westlichen Gärten erdgebundenen Gärten mit gleicher Ausrichtung gegenüber belichtungstechnisch nicht im Nachteil. Die südlichen Gärten sind zwar den ganzen Tag über mit direktem Sonnenlicht belichtet, im Sommer wird der hintere Teil allerdings durch die auskragenden Gartenplatten mittags verschattet. Dieses kommt unserem Konzept entgegen, da es ein Überhitzen der Gärten verhindern hilft. Zu beachten ist auch die mögliche Verschattungen durch die gewählte Bepflanzung oder Ausstattung des Gartens. Dies hat der Nutzer mit der Gestaltung der Gärten selbst in der Hand.

Ebenso wie auf dem Dach arbeiten wir hier mit einer Wärmedämmung, um eine unabhängige Temperierung der Gärten zu ermöglichen. Festzustellen ist, dass der direkt hinter dem Garten liegende Wohnbereich ein sensibler Punkt ist, was die Tageslichtnutzung angeht. Da dieser, je nach Garten und Ausrichtung, verschattet ist, ist dies beim Entwurf zu beachten. Dies haben wir durch die Anordnung des Entrees bzw. der Küchen und Bäder in diesem Bereich berücksichtigt. Alle Aufenthaltsbereiche werden über die Außenwände direkt belichtet und belüftet.


Aufbau des Gartens

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Wir haben uns für eine Erdwanne entschieden, um dem Nutzer die größtmögliche Flexibilität zu bieten. Diesem Ziel wollen wir auch durch den Schichtaufbau gerecht werden. Da es sich dabei um eine Intensivbegrünung handeln wird, haben wir uns für den klassischen Dreischichtenaufbau entschieden, der auch bei intensiven Dachbegrünungen Anwendung findet. Dabei handelt es sich, von oben nach unten, um die Vegetationstragschicht aus aufbereiteten Oberbodengemischen, gefolgt von der Filterschicht aus Vlies, die die Vegetationstragschicht von der Dränschicht trennt. Die Dränschicht besteht bei uns aus recycelten Ziegeln aus Bauwerksabbrüchen. Diese Schicht soll überschüssiges Wasser abführen und so die Bildung von Schimmel in der Vegetationstragschicht verhindern.

Da die Wurzeln größerer Pflanzen bis in die Dränschicht wachsen können, wird nach der Dränschicht die wurzelbeständige Deckendichtung aufgebracht. Diese soll ein durchwurzeln der darunterliegenden Schichten durch die Pflanzen verhindern und gleichzeitig das überschüssige Wasser abführen. Der darunterliegende Aufbau folgt mit der Dampfdruckausgleichschicht, der Wärmedämmung, der Dampfsperre, der Ausgleichschicht und der Tragkonstruktion einem üblichen Flachdachaufbau. Die Dämmung ist notwendig um jeder Garteneinheit eine individuelle Temperierung zu ermöglichen.

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Bei der Dimensionierung der drei entscheidenden Schichten, der Vegetationstragschicht, der Filterschicht und der Dränschicht wollen wir ebenfalls dem Nutzer größtmögliche Flexibilität bieten. Dies bedeutet, wir wollen auch kleinere Bäume bis zu einer Höhe von 6,00 m ermöglichen. Nach der FLL 1995 b (Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen) ist für eine Intensivbegrünung mit Großsträuchern und Kleinbäumen bis 6,00 m Höhe eine Vegetationstragschicht von 40-50 cm notwendig. Die Filterschicht aus Vlies ist 2 cm stark. Bei der Dimensionierung der Dränschicht haben wir uns für eine 10 cm starke Schicht entschieden, da dadurch der zügige Wasserabtransport sichergestellt ist.

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Der Maisonetteaufbau und der Garten (Modellfoto)

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Blick aus dem Garten in das Entree (Modellfoto)

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Wir hatten das Ziel, den Garten im Sommer großflächig öffnen zu können. Bei unserer Recherche stießen wir auf ein Unternehmen, das sich auf großflächige Vertikalschiebe-fenster spezialisiert hat. Diese Firma stellt diese Schiebesysteme in Breiten von bis zu vier Metern her. Eigentlich werden diese Systeme serienmäßig nach oben geschoben.

Wir brauchen allerdings ein System, das nach unten geschoben wird. Dadurch kann die untere Scheibe gleichzeitig die Funktion der Brüstung übernehmen. Thermisch ist diese Konstruktion auch besser, da eine Schürze im oberen Bereich der Fassade im Sommer die Wärme stauen würde.

In Absprache mit dem Hersteller wurde uns versichert, dass durch eine geringfügige Veränderung ein nach unten geschobenes System möglich ist. Auch die Thematik Passivhaus wurde angesprochen und die Vertikalschiebefenster werden in der Serienproduktion auch wahlweise mit Wärmeglas hergestellt.

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Bei einer Breite von vier Metern und einer Höhe von sechs Metern entsteht dabei eine Öffnung von über 20 m². Da wir an der vorderen Fassade drei Vertikalschiebefenster anordnen werden, werden wir damit mehr als 60 m² der Fassade öffnen können. Jedes der drei Fenster kann separat gesteuert und damit unabhängig voneinander geöffnet und geschlossen werden. Wir haben das Open-Air System an der Vorderseite der Gärten platziert. Dadurch wird ein Durchzug vermieden, der entstanden wäre, wenn wir die Seiten geöffnet hätten. So bleiben die Pflanzen auch bei geöffnetem Open-Air System vor auftretenden Windkräften geschützt.

Möglichkeiten der Pflanzenarten - die Mediterrane Pflanzenwelt

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"philodendron bipinnatifidum"

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"musa ensete ventricosum" (Bananenbaum)

Da Pflanzen für unsere Wohntypologie Biosphäres Wohnen eine wichtige Rolle spielen, haben wir im Laufe dieser Arbeit diverse Konsultationen mit Prof. Dr. rer. hort. Karl-Heinz Strauch vom Fachbereich V (Berufungsgebiet: Zierpflanzenbau) der Beuth-Hochschule Berlin geführt. In diesen Gesprächen ging es um die Machbarkeit von vertikal gestapelten Gärten und die Rahmenbedingungen für die Pflanzen.
Nachdem die Rahmenbedingungen festgestellt bzw. festgelegt worden waren, hat Prof. Dr. rer. hort. Karl-Heinz Strauch für unser Projekt eine Pflanzenauswahl erstellt. Dieses erläutert, welche Bepflanzung unter welchen Bedingungen für dieses Projekt sinnvoll ist.

„Projekt Ocak, Renker.

Vorschläge zur Bepflanzung; Pflanzenauswahl

Rahmenbedingungen „Temperatur“

            Winter: Minimaltemperatur = 12°C

            Sommer: Temperaturen folgen den Außenbedingungen

Aus dem Temperaturspektrum folgt, dass keine Pflanzen eingesetzt werden können, die ein sog. „Kältebedürfnis“ haben. Diese Pflanzen benötigen den Temperaturwechsel zwischen den Jahreszeiten und die längerfristige Einwirkung von niedrigen Temperaturen als Voraussetzung für den Laubwechsel, den Austrieb von Knospen, Blütenbildung und  Blütenentwicklung. Dazu zählen alle heimischen Laubgehölze und viele Stauden. Die Auswahl muss sich daher auf Pflanzen aus mediterranen, tropischen, subtropischen Regionen konzentrieren.

Wichtiger  Hinweis: Sollte nach Abschluss der Planung das Temperaturspektrum in der Nutzung zu höheren Temperaturen im Winter verschoben werden, so wird dies die Entwicklung des vorgeschlagenen Sortiments überaus negativ beeinflussen.

Bei der Pflanzenauswahl sind weiterhin folgende Standorteigenschaften zu berücksichtigen:


- Raumhöhe

- Einseitige Belichtung

- Südausrichtung eines Flächenkontingents mit erhöhter Intensität im Zeitraum April bis August.

- Abnahme des Tageslichtangebots als Folge der

·         Raumtiefe
·         Schattenwirkung der Bepflanzung in Fassadennähe

Die begrenzte Raumhöhe zwingt zur Auswahl von Pflanzen mit begrenzter maximaler Wuchshöhe. Das vorgeschlagene Sortiment umfasst daher nur Pflanzen mit einer max. Höhe von 4 bis 6 m.

Da alle Pflanzen bedingt durch mehr oder minder ausgeprägte einseitige Belichtung den Laubkörper an die jeweils speziellen Standorteigenschaften anpassen werden, ist eine entsprechende Pflege der Pflanzen erforderlich. Vor diesem Hintergrund werden auch Pflanzen mit einem hohen Regenerationspotenzial vorgeschlagen, die nach einem Rückschnitt den Laubkörper neu aufbauen können.“
(Auszug Pflanzenauswahl von Prof. Dr. rer. hort. Karl-Heinz Strauch)
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